Wenn man die Performance einer Webanwendung vergleicht, erwartet man normalerweise: Je stärker der Server, desto schneller läuft der Code. Doch viele Entwickler beobachten etwas Unerwartetes:
08.04.2025 ![]() Was steckt dahinter? 1. Linux ist von Natur aus schlanker 2. Webserver und Interpreter: native Performance auf Linux 3. Keine Bremsen durch Virenscanner 4. Prozessstart und Dateisystem: Linux ist einfach flotter 5. Ein konkreter Vergleich 6. Fazit: Weniger ist mehr (zumindest bei Linux) 7. Extra-Tipp: PHP auf Windows trotzdem schneller machen? Warum laufen PHP und Perl auf einem „schwachen“ Ubuntu-Server oft schneller als auf einem starken Windows-Server? 1.) Linux ist von Natur aus schlankerEin Ubuntu-Server ist von Haus aus auf Effizienz getrimmt. Im Vergleich zu Windows laufen auf einem typischen Ubuntu-Server: - keine grafische Oberfläche - keine ressourcenintensiven Hintergrunddienste - kein automatischer Virenscanner oder Telemetrie Das Ergebnis: Mehr Leistung für das Wesentliche – deinen Webserver und Interpreter. Windows-Server hingegen startet viele Dienste mit, prüft Dateioperationen umfangreicher (z. B. mit Windows Defender), und ist für viele unterschiedliche Aufgaben gleichzeitig optimiert – nicht nur fürs Hosten von Webanwendungen. 2.) Webserver und Interpreter: native Performance auf LinuxPHP und Perl sind auf Linux zu Hause. Besonders in Kombination mit: - nginx oder Apache (mit PHP-FPM) - Perl-Interpreter mit FastCGI oder direktem Forking funktionieren sie extrem effizient – weil diese Tools direkt für Unix-basierte Systeme wie Ubuntu entwickelt wurden. Unter Windows werden Interpreter oft im CGI-Modus gestartet – langsamer, ressourcenintensiver, und mit zusätzlichem Verwaltungsaufwand. 3.) Keine Bremsen durch VirenscannerEin oft unterschätzter Faktor: Windows Defender und andere Virenscanner scannen bei jedem Dateizugriff und bei jeder Skriptausführung. Das betrifft vor allem PHP- und Perl-Dateien, die bei jedem Seitenaufruf neu interpretiert werden. Auf Ubuntu? Kein Virenscanner. Keine Scans. Kein Problem. 4.) Prozessstart und Dateisystem: Linux ist einfach flotterPerl (und teilweise auch PHP) nutzen gerne `fork()` oder `system()`-Aufrufe – unter Linux sind diese fast sofort da. Windows hingegen braucht deutlich mehr Zeit zum Starten neuer Prozesse – durch Sicherheitskontexte, DLL-Verwaltung und Rechteprüfungen. Auch das Dateisystem spielt eine Rolle: - Linux-Dateisysteme wie ext4 oder XFS sind oft schneller bei vielen kleinen Dateien (wie PHP-Skripte) - Windows (NTFS) ist zwar leistungsfähig, aber durch Dateisperren, ACLs und Scans oft etwas langsamer 5.) Ein konkreter Vergleich
Der Ubuntu-Server hat deutlich weniger Power – läuft aber beim Ausführen von Skripten dreimal schneller. 6.) Fazit: Weniger ist mehr (zumindest bei Linux)Auch wenn Windows-Server bei vielen Aufgaben glänzen, sind sie für klassische PHP- und Perl-Webanwendungen oft nicht die erste Wahl – vor allem nicht in Bezug auf pure Geschwindigkeit. Wer maximale Performance mit minimalen Ressourcen sucht, ist mit einem Linux-Server – gerade für PHP/Perl – besser beraten. 7.) Extra-Tipp: PHP auf Windows trotzdem schneller machen?Klar geht das! Einige Optimierungen auf Windows-Servern: - PHP per FastCGI oder IIS-PHP-Handler betreiben - opcache aktivieren - Virenscanner für Webverzeichnisse ausschließen - Logging und Indexing gezielt einschränken Doch an Linux kommt man hier nicht ran!
![]() |